Jugendliche nähern sich in ihrer Entwicklung immer mehr der Sichtweise eines Erwachsenen, und es ist ihnen wichtig zu verstehen, was vor sich geht und wie sie darauf reagieren können. In diesem Alter verstehen Sie sachbezogene und komplexe Informationen und können auch ihre eigenen Gefühle und Wahrnehmungen besser in Worte fassen. Meist sprechen Sie offener mit ihren Freunden als mit ihren Eltern. Es ist aber wichtig, dass sie genau über Ihre persönliche Situation informiert sind.
Was sie von Ihnen wissen möchten:
- wieso haben Sie diese Probleme
- was tun Sie dagegen
- wie hat man das rausgefunden
- werden sie nun auch krank
Da sie sich bereits in einem natürlichen Ablösungsprozess befinden, macht ihnen die Vorstellung, dass sie zusätzliche Aufgaben übernehmen müssten, Angst.
Ohne Ihre Unterstützung werden die Jugendlichen versuchen, sich die Informationen selbst zu beschaffen. Mit einem Gespräch mit ihnen können Sie ihre Ängste reduzieren und sie können ihnen auch aufzeigen, dass sie in keiner Weise schuld tragen.
Überlegen Sie sich vor dem Gespräch mit Ihrem Kind im Jugendalter folgendes:
- Wie wirkt sich meine Krankheit aus auf den Alltag Ihres Kindes?
- Welches könnten die Auswirkungen der Krankheit auf meine Beziehung zum Kind sein?
- Welche Auswirkung der Krankheit könnte die schwierigste sein für Ihr Kind?
- Welche Auswirkungen könnte dies auf die Freundschaften Ihres Kindes haben?
- Welche Ängste könnte Ihr Kind bezüglich seiner eigenen Gesundheit haben?
- Welchen Einfluss könnten die Krankheitssymptome auf seine Entscheidungen als junger Erwachsener haben?
- Welche Informationen könnten helfen, Ihr Krankheitsverhalten zu verstehen?
Als Einstieg in das Gespräch hilft es aufzuzeigen, dass eine psychische Erkrankung sehr häufig vorkommt und jeden treffen kann, nur darüber gesprochen wird wenig. Vergleichen Sie die Krankheit mit einem Beinbruch oder einer Gruppe und dass bei psychischen Erkrankungen etwas im Kopf krank geworden oder gebrochen ist. Vielleicht können Sie ja Ihr Kind direkt fragen, was ihm denn ungewöhnliches an Ihrem Verhalten aufgefallen ist und es dann mit Ihrer Krankheit erklären. Erklären Sie ihm, welche Auswirkungen die Krankheit auf das Kind selbst und die ganze Familie hat.